"Und plötzlich stand ich am Abgrund"
Mit Delfinen im Atlantischen Ozean tauchen, den Himalaya erklimmen oder die Pinguine am Südpol besuchen? Im August 2022 haben wir unsere Bürgerinnen und Bürger auf eine digitale Abenteuerreise geschickt. Das Zauberwort: Virtual Reality. Auch unsere Smart-City-Projektleiterin Britta Murawski hat sich eine VR-Brille geschnappt. Und war sofort begeistert.
Britta, Dein erster Ausflug in eine künstlich erschaffene 3D-Welt: Wie war's?
Atemberaubend. Kaum hatte ich die VR-Brille aufgesetzt und die App gestartet, stand ich auch schon am Abgrund. Genauer gesagt: am Horseshoe Bend, einer hufeisenförmigen Flussschleife des Colorado River im US-Bundesstaat Arizona. Der Blick in die Weite, die satten Farben - es war, als wäre ich tatsächlich dort.
Wie bist Du auf die Idee gekommen, virtuelle Kurzreisen für unsere Bürgerinnen und Bürger anzubieten?
Ziel von Smart City ist es unter anderem, neue Technologien erlebbar zu machen. Genau das wollten wir mit der VR-Aktion erreichen. Neugierig machen, Berührungsängste abbauen, Lust auf die Zukunft machen. Natürlich standen die Unterhaltung und der Spaß an der Technik im Vordergrund, aber in den Gesprächen kommt man natürlich schnell zur Frage, welche Mehrwerte Virtual Reality im Alltag hat, abgesehen vom Gaming.
Was sind denn die Anwendungsfelder?
Zum Beispiel der Gesundheitssektor. Virtuelle Technologien helfen Ärzten bei der Ausbildung. Sie können hautnah an Operationen teilnehmen, ohne selbst im OP zu stehen. In der Architektur können Gebäude in einer virtuellen Welt simuliert werden. Schon vor der Fertigstellung eines Gebäudes kann man durch die Räume gehen und Möbel, Bodenbeläge oder Wandfarben auswählen. Aber auch in der Industrie spielt VR bereits eine wichtige Rolle: In der virtuellen Welt können Produkte und Prozesse visualisiert werden, die in der Realität noch gar nicht existieren. So kann man Produkte virtuell testen und auf mögliche Fehler überprüfen. Und nicht zu vergessen: die Bildung. Durch das hohe Maß an Interaktion können VR-Anwendungen gut in Aus- und Weiterbildungen integriert werden, indem die Technik komplexe Themen anschaulich vermittelt.
Wie haben die Geestländer das Experiment aufgenommen?
Sie waren durchweg begeistert. Für viele war es eine ganz neue Erfahrung. Wir hatten die Brillen ja erst einmal nur für zwei Wochen angemietet, um sie zu testen. Das Experiment hat uns gezeigt, dass wir uns als Smart City auch weiterhin mit dem Thema VR beschäftigen wollen. Schwerpunktmäßig in der Bildung.
Klingt spannend. Was habt ihr konkret vor?
Unter anderem wollen wir in unserer zeit:maschine Virtual-Reality-Erlebnisse anbieten. Darüber hinaus wird es auch eine mobile Variante geben, einen Bus, der durch unsere Ortschaften fährt und das Thema VR in die Schulen, Kitas und Vereine bringt.